„Besonders schmerzhaft war es, dass der Täter jemand war, den ich geliebt habe!”

Am 25. November ist der internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Ein Tag, für den sich auch Schauspielerin Olivia Marei starkmacht. Und das aus eigener Erfahrung, wie sie uns in einem emotionalen und sehr persönlichen Interview erzählt: „Seit meiner Kindheit habe ich immer wieder Grenzüberschreitungen erlebt, die sich durch verschiedene Lebensphasen gezogen haben. Schon früh musste ich feststellen, dass manche Männer ihre Grenzen nicht respektierten.”

Dafür nennt die 34-Jährige auch klare Beispiele: „Besonders einprägsam war ein Vorfall bei einer meiner ersten Schauspielerfahrungen, als ein Mann während einer Autofahrt mein Bein streichelte und unangemessene Kommentare machte. Auch in meiner Jugend gab es Momente, in denen meine Grenzen missachtet wurden – beispielsweise als eine Gruppe Fremder mir mein trägerloses Top herunterzog, oder als ein Mann nach einem Kuss im Treppenhaus meine mehrfachen Nein ignorierte und mich bedrängte. Am schwersten wog jedoch eine Beziehung, in der ich Gewalt erfahren habe. Besonders schmerzhaft war es, dass der Täter jemand war, den ich geliebt habe.”

Olivia Marei wurde von Ex-Partner gewürgt

Die heute 34-Jährige war in einer toxischen Beziehung, wo es immer wieder zu Gewalt gekommen ist. Besonders ein Erlebnis prägt sie bis heute. „Es war so, dass ich nach Hause gekommen bin und wir hatten uns voll gestritten und es war physische Gewalt. Es fiel der Satz: Bis die Nachbarn kommen, bist du tot. Er hatte seine Hand an meinem Hals und hat mich gewürgt. Ich habe versucht zu schreien und ich habe geschrien, aber es kam niemand.”

Olivia Marei flüchtet aus der Wohnung, aus der Beziehung und aus der Stadt. Und sie spricht darüber, um anderen Frauen Mut zu machen: „Ich breche das Schweigen, weil ich überzeugt bin, dass Schweigen Gewalt begünstigt. Sichtbarkeit ist der Schlüssel, um Betroffene zu stärken, Hilfe zu ermöglichen und langfristig gesellschaftliche Veränderung zu bewirken.”

Heute ist diese toxische Beziehung für Olivia zum Glück nur noch ein Schatten der Vergangenheit und die GZSZ-Schauspielerin überglücklich mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern.